He he Ferndin, ick weit di wohl Ein’n!
De Quinke de quank, de Vogel de sang
dat Johr is lang. Juchhei, lat en nich gahn!
Usen Christian den neimst du wohl gern ?
De Quinke de quank
He is mi to lang, Krigt mir unner de Bank
Juchhei, lat en gahn!
Den N. N. den neimst du wol gern?
De Quinke de quank.
He is mi to dick He hedd kein Geschick
Juchhei, lat en gahn!
Den Heinerik den neimst du wol gern?
De Quinke de quank.
He is mi to arm, Dat Gott erbarm
Juchhei, lat en gahn!
Den N. N. den neimst du wol gern?
De Quinke de quank
De is me to grot De fritt mi min Brot
Juchhei, lat en gahn!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1563. „Heirats-Vorschläge“ „Ribbelied“)
Sehr rasch. Westfälisch. Kestner’s Handschrift und Reifferscheid Nr. 50
Beim Flachsreffen gesungen: Unter dem Flachsreffen versteht man das Abstreifen der Samenknoten, indem die Flachsstengel handvollweise durch eiserne Kämme (Riffeln) hindurchgezogen wurden. Die dazu gesungenen Lieder schließen sich dem Rhythmus des Reffens an. Das wiederholte »Quinke de quank« malt das Surren der Metallkämme nach. Oft versammelten sich bei dieser Arbeit die Burschen und Mädchen des Dorfes zu gegenseitiger Hilfeleistung, weshalb die dabei gesungenen Lieder vielfach den Charakter ausgelassener Neckereien besitzen (a).
Quelle: Reifferscheid Nr. 50 (Bökendorf, Kreis Höxter); nach: Schürz Dich Gretlein –