Heilige Nacht – Heiß tobt die Schlacht
und es blitzt und es kracht
„Friede auf Erden!“ die Christenheit singt
während der Arme das Schwert mutig schwingt
kämpfend für Freiheit und Glück.
Heilige Nacht – heiß tobt die Schlacht,
Arbeit ist aufgewacht!
Wollte ein wenig vom Leben zurück
Wollt‘ eine Stunde mehr Liebe, mehr Glück !
Hohn und Spott war’s, was man gab.
Heilige Nacht – heiß tobt die Schlacht
Ob man uns rechtlos macht,
mächtig ein Ruf dringt von Lande zu Land,
freudig reicht jeder dem Bruder die Hand:
Helfet der kämpfenden Schar!
Heilige Nacht – heiß tobt die Schlacht.
Einst euch auch Sonne lacht.
Kämpfe und ruf zu der Herrschenden Thron,
ob dir auch Schmach nur und Spott war und Hohn:
Gebt eine Stunde für uns!
Text: Verfasser: Hans Jäckel (1903 / 1904)
Musik: nach der Melodie: Stille Nacht heilige Nacht
Nach: Westfalen-Lippe / Westfälisches Industriemuseum
Nach K. Völkerling war „Heilige Nacht – Heiß tobt die Schlacht“ das bekannteste und meist gesungene Streiklied. Es wurde besonders Weihnachten 1903 gesungen, als Antwort auf das Verbot von gemeinsamen Weihnachtsfeiern der Streikenden seitens der Behörden, und erregte den Hass der Kirche. Die meisten der [1960] lebenden Streikteilnehmer können es noch auswendig. (Steinitz II, 1962)