Hatt´ ihr ein Ringlein gegeben
ein Ringlein von eitel Gold,
das durch ihr ganzes Leben
am Finger sie tragen sollt
Drauf bin ich fortgezogen
hinaus in die weite Welt
und hab mein Glück auf die Wogen
und auf das Ringlein gestellt
Und als das Meer verschlungen
mein Schifflein in wilder Flut,
da hab‘ ich gelacht und gesungen:
mein Mägdlein ist treu mir und gut
Und als ich wiedergekommen
und an ihr Fenster geklopft,
hat fremd sie mich aufgenommen
dass heiss mein Auge getropft
Da sah ich nach meinem Ringlein
ihr Finger der war leer.
O Ringlein, goldnes Ringlein
du liegst wohl auch auf dem Meer!
Verfasser unbekannt
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch „