Hast du’s nit gefischet, so fisch es aber noch
Hat sie der Schimpf gereuet, so tu er’s aber noch
Ist es denn das Unglück Heuer alles mein?
Ade, du schönes Liebelein, du mußt mein eigen sein
Weiß ich mir ein Meideleiu auf dieser Erden
Ist sie mir beschert, so muß sie mir auch werden
Wol über allen Dank …
Geschichts aber Heuer nit, so geschichts überlang.
Da kauft er ihr ein Gärtlein schmal
Der war gesprenkelt überall
Er war gesprenkelt wohl auf den Fuß
Es reut mich, daß ich sterben muß
Sterb ich denn, so bin ich tot
So gräbt man mich in die Röselein rot
In die Rosen und in die Klee
Kein solchs brauns Meidelein bekomm ich nimmermehr
Von der Erden wohl in das Haus
Schau, liebe Frau Mutter, wie bin ich so groß
Da kauft er ihr ein Ringlein von Gold
Ach ja, du schönes Meidelein, wie bin ich dir so hold
Da war bedecket ein Bettlein mit Fleiß
Da beschließt* er das Meidelein mit ganzen Fleiß
Er drucket sie mit lieblicher Art
Hat mir dasselbig Meidelein drei Jahr zu Lieb gewart
Text: aus dem Memorial-Buch von 1581, im v. Stromerschen Archiv zu Nürnberg.
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 500)