Hänselein, willst du tanzen?
Ich geb´ dir auch ein Ei.
„O nein, ich kann nicht tanzen,
Und gäbst du mir auch drei.
In unserm Hause geht das nicht,
Die kleinen Kinder tanzen nicht,
Und tanzen kann ich nicht.“
Hänselein, willst du tanzen?
Ein Vöglein geb´ ich dir.
„O nein, ich kann nicht tanzen,
Und gäbst du mir auch vier.
In unserm Hause geht das nicht,
Die kleinen Kinder tanzen nicht,
Und tanzen kann ich nicht.“
Hänselein, willst du tanzen?
Ich geb´ dir einen Stock.
„O nein, ich kann nicht tanzen,
Und gäbst du mir ein Schock.
In unserm Hause geht das nicht,
Die kleinen Kinder tanzen nicht,
Und tanzen kann ich nicht.“
Hänselein, willst du tanzen?
Ein Tänzlein geig´ ich dir.
„O ja, ich kann schon tanzen,
Jetzt geig´ ein Stücklein mir!
In unserm Hause gilt der Brauch:
Sobald man geiget, tanzt man auch,
Und tanzen kann ich auch.“
Text: Hoffmann von Fallersleben – 1842
Musik: Schlesische Volksweise – weitere Vertonungen von Otto Dresel – 1847 (1826-1890) , ebenfalls von Karl Gottfried Wilhelm Taubert (1811-1891)
in Hundert Schullieder (1848) – vergleiche auch das Tanzlied für Kinder
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Kinderlieder, Tanzlieder
Liederzeit vor 1842 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: Taube • Geschichte dieses Liedes: Hänschen saß im Schornstein
Anmerkungen:
Dazu gibt es eine Tanzanleitung in Was die deutschen Kinder singen : „Die Spielenden schließen einen Kreis um Hänselein, bzw. Gretelein. Die beiden ersten Strophen werden nach Vorschrift gesungen. Bei den Worten der dritten Strophe „O ich kann schon tanzen“ dreht Hänschen tanzend sich herum, indem es das Lied zu Ende singt. Die Wiederholung singen alle Kinder ebenfalls tanzend.“
Ähnliche Lieder:
In diesen Büchern:
in: Was die deutschen Kinder singen (1914) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) —