Beim Nachbarn, die Bäurin,
mei Liaba is schlau.
Gibt der Kuah an Schokolad
und wart dann auf Kakao.
Da drobn auf dem Berge
steht a damische Kuah,
macht die Augen mal auf
und machts dann wieder zua.
Mir ham nur oan Fehler
in unserer Gmoa:
Die Kirchen is z´groß
und as Wirtshais is z´kloa.
Wanns Leberkaas regnet
und Bratwürschtl schneit,
nacha bitt´ ma den Herrgott,
dass´s Wetter so bleibt.
Es gibt g´wiß dann koan Streit
und alls geht in Ruah,
wann oana nix redt
und die andern hör´n zua.
Ganz hinter dem Stall
da is ebbes gscheng
ja ma woaß zwar net was
aba d Leut die hams gsehn
Ja die Leut die hams gsehn
und die wissens ganz gwiß
sie hams haargenau gsehn
daß ganz finster gwen is
Und in der Finsterkeit
siecht ma gar net weit
als wia beim Tageslicht
wo ma vui weiter siecht
Ja warum is der Heuschreck
auf oamoi so staad?
Ja der Bauer hat eahm
an Kopf wegga gmaht
Als Gstanzln bezeichnet man vierzeilige Spottgedichte oder Verse mit witzigem, oft hintergründigem Inhalt – in verschiedensten Textvarianten in Bayern weit verbreitet. Treffsichere und erstklassige Gstanzln werden heute z.B. noch von den Biermösl Blosn gesungen
- Auf Gstanzln folgen oft Jodler, es kann aber auch ein eigener Refrain sein, wie in dem Lied vom Stumpfsinn
- Weitere Gstanzln und vierzeilige Scherzreime