Grüner wird die Au,
Und der Himmel blau;
Schwalben kehren wieder
Und die Erstlingslieder
Kleiner Vögelein
Zwitschern durch den Hain.
Aus dem Blütenstrauch
Weht der Liebe Hauch:
Seit der Lenz erschienen,
Waltet sie im Grünen
Malt die Blumen bunt,
Rot des Mädchens Mund.
Brüder, küsset ihn!
Den die Jahre fliehn!
Einen Kuß in Ehren
Kann euch Niemand wehren!
Kußt ihn, Brüder, küßt,
Weil er küßch ist!
Seht, der Tauber girrt,
Seht, der Tauber schwirrt
Um sein liebes Taubchen!
Nehmt euch auch ein Weibchen,
Wie der Tauber tut,
Und seid wohlgemut!
Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Musik: Franz Schubert (1797 – 1828)