Graf Eberhard im Bart
Vom Württemberger Land
Er kam auf frommer Fahrt
Zu Palästina´s Strand
Daselbst er einstmals ritt
Durch einen frischen Wald
Ein grünes Reis er schnitt
Von einem Weißdorn bald
Er steckt´ es mit Bedacht
Auf seinen Eisenhut
Er trug es in der Schlacht
Und über Meeres Flut
Und als er war daheim
Er´s in die Erde steckt
Wo bald manch neuen Keim
Der neue Frühling weckt
Der Graf, getreu und gut
Besucht´ es jedes Jahr
Erfreute dran den Mut
Wie es gewachsen war
Der Herr war alt und laß
das Reislein war ein Baum
Darunter oftmals saß
Der Greis im tiefsten Traum
Die Wölbung, hoch und breit
Mit sanftem Rauschen mahnt
Ihn an die alte Zeit
Und an das ferne Land
Text: Ludwig Uhland , Oktober 1810 –
Musik: Friedrich Silcher ()
in Albvereins-Liederbuch ( ca. 1900)