Gott hat es dem Jakob zwölf Söhne gegeben
sie führten miteinander ein edeles Leben
ein edeles Leben von Jugend auf
bis daß Joseppl herummer kam
Sie waren alle zwölf in Seide gekleidt
und hüten die Schaf auf Acker und Heid
in Seide gekleidt war nicht genug
Joseppel sein Röckelein Blümelein trug
Die anderen Brüder betrübten sich sehr
betrübten sich sehr, je länger, je mehr
daß dem Vater Joseppel viel lieber wär
Joseppel kam zu ihnen in wundergroß Leid
sie stießen ihn in ein Brunnen hinein
der Brunnen war tief, war hell und rein
sie stießen das Herzchens-Joseppel hinein
Zur selbigen Zeit
da reisten gar viele fremde Kaufleute daher
ei sehts die Welt, was tut der Neid
sie verkauften Joseppel und teilten das Geld
Als die anderen Brüder nach Hause kamen
da fanden sie den alten Hausvater allein
der Vater war alt, sprach aber gar bald
Wo sich das Herzchens-Joseppel aufhalt
Die Brüder gaben ihm ein´n trotzigen Bescheid
Joseppel ist zu uns gekommen in wundergroß Leid
die wilden Tier zerrissen ihn schier
zum Zeichen haben wir es sein Röckelein hier
Joseppel hat ausgestanden genug
hat ausgestanden in Gottes Hand
jetzt ist er Regent in Ägyptenland
Text und Musik: anonym –
in Verklingende Weisen ( Volkslieder aus Lothringen , Band III, 1933)