Gold und Silber lieb´ ich sehr
kanns auch sehr gebrauchen
hätt´ ich nur ein ganzes Meer
mich hinein zu tauchen
´s braucht nicht grad geprägt zu sein
hab´s auch so ganz gerne
sei´s des Mondes Silberschein
sei´s das Gold der Sterne
Doch viel schöner ist das Gold
das vom Lockenköpfchen
meines Liebchens niederrollt
in zwei blonden Zöpfchen.
Drum, mein liebes Kind
lass uns herzen, küssen,
bis die Locken silbern sind
und wir scheiden müssen
Trautes Schätzchen, trag nicht Leid,
blicke nicht so trübe,
dass du nicht die einz’ge Maid,
die ich herzlich liebe.
Schau, Studenten machen’s so,
lieben mehr als eine;
bin ich nicht mehr Studio,
lieb ich dich alleine
Wer nur eine einz´ge küsst,
bis zur Jahreswende;
und die andern schüchtern grüsst
der ist kein Studente.
Wer noch nie betrunken war
der hat nie studieret.
Wär er auch gar manches Jahr
ins Colleg marschieret
Gräm dich nicht den ganzen Tag,
dass wir gerne trinken,
dass ich dich nicht küssen mag,
wenn die Gläser winken
Wer noch nie betrunken war
hat noch nie studieret
wenn er auch das ganze Jahr
ins Kolleg marschieret
Seht, wie blinkt der goldne Wein
hier in meinem Becher;
horcht, wie klingt so silberrein
froher Sang der Zecher;
dass die Zeit einst golden war
will ich nicht bestreiten,
denk‘ ich doch im Silberhaar
gern vergangner Zeiten
Text: nach dem Originaltext von August Schnetzler von 1828
Musik: hier von Wilhelm Neveling ? die bekannteste Fassung ist von Friedrich Hieronymus Truhn von 1843
auf die gleiche Melodie „Gold und Silber lieb ich sehr“ wird gesungen