Glänzender sinket die Sonne
Dort in das wallende Meer
Glühend in höherer Wonne
Tanzen die Wogen umher
Scheidend noch lächelt sie Fluren,
Welche sie heute beschien,
Sieht ihre segnenden Spuren:
Blumen und sprossendes Grün
Ihre belebenden Strahlen
Lohnten des Ackermanns Fleiß,
Zwangen die Erde, zu zahlen
Eiserner Arbeit den Preis.
Felder und Wälder zu schmücken,
Bleibet ihr ewige Pflicht,
Und es durchströmt mit Entzücken
Alles was lebet ihr Licht.
Eben so scheidet der Weise,
Wenn er die Laufbahn vollbracht,
Heiter aus traurendem Kreise,
Den er einst glücklich gemacht.
Möchte auch ich einst so scheiden,
Froh des Gedankens in mir:
Einiger Trauernder Leiden
Wurden gelindert von dir
Text: Karoline Kröber , zuerst 1786 im Göttinger Musenalmanach
Musik : G. K . Claudius ( in Taschenbuch für Frauenzimmer , 1787)
u.a. in: – Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) —
Eventuell handelt es sich um diese Caroline Kröber: Geboren in Rappoldsweiler 24.2.1721, gestorben in Gießen 7.4.1744 im Alter von 23 Jahren , Eltern: Casimir Kröber in Rappoldsweiler und Amalia Simon , Ehepartner Hans Christian Senkenberg (Quelle)
