Gibt´s etwas Schönres auf der Erden
als den edlen Soldatenstand
Ihm geb ichs hin mein ganzes Leben
für Gott, König und Vaterland
Ihm bleib ichs treu bis an das Grab
woran ichs meine Freude hab´
In aller Früh um halberviere
ertönet laut Trompetenschall
da heißt es: auf ihr Kürassiere
jetzt geht´s hinunter in den Stall
Und putzt das Rößlein sauber ab
woran ichs meine Freude hab´
Zu Oberwiesenfeld wohl auf der Heide
in Achtung steht die Eskadron
da lacht des Reiters Herz vor Freude
jetzt kommt daher der Leutnant schon
Und kommandieret „Achtung, Trab!“
woran ichs meine Freude hab´
Dann kommt die Reitschul an die Reihe
die kommandiert der Herr Serschant
Wenn d´ net g´scheit droben sitzt, na kannst di freie
er hat die Reitpeitsch in der Hand
und zeiht dirs gleich ein paar herab
woran ichs meine Freude hab´
Und wenn wir wieder heimwärts reiten
da kann man sehn in jedem Haus
die Fenster öffnen sich von weiten
die schönsten Fräuleins schaun heraus
und schaun verliebt auf uns herab
woran ichs meine Freude hab´
Text: Verfasser unbekannt
Musik: ohne Angabe – vermutlich auf `s ist alles dunkel ´s ist alles trübe
Ein Soldatenlied, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, mit dem ironisch-sarkastisch formulierten Stolz des Unterdogs: „Ich krieg sie zwar mit der Reitpeitsche übergezogen, aber die Frau stehn trotzdem auf mich…“
Die Endung „woran ich meine Freude hab“ taucht auch in anderen Liedern auf
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)