Gesundheit Herr Nachbar
mein Gläschen ist leer
Herr Bruder, Herr Vetter
nun rückt doch hierher
wir wollen eins trinken
und munter uns zeigen,
wir wollen das Gläschen
dem Nachbar hinreichen.
Wir wollen nun trinken
bis alles ist leer
wenn’s immer, wenn’s immer
wenn’s immer so wär
In Ungarn, in Ungarn
da wächset mein Wein
doch will ich des Franzmannes
Tadler nicht sein
Champagner, Champagner
was fehlt ihm da wieder
Er stärket den Magen
und hebet die Glieder
Wir wollen nun trinken
bis alles ist leer
wenn’s immer, wenn’s immer
wenn’s immer so wär
Nun Freunde: es lebe, was nützlich und gut
es lebe der Frohsinn, die Schönheit, der Mut
es leben die Braven, die zu uns sich halten
es leben die Jungen, es leben die Alten
Wir wollen nun trinken
bis alles ist leer
wenn’s immer, wenn’s immer
wenn’s immer so wär
Nun lasset uns freuen
denn Salomon spricht
nachdem er’s genossen
„Nun kümmert’s mich nicht!“
Wir kommen doch morgen
so jung nicht zusammen
nur schade, wir müssen
doch endlich von dannen
Wir wollen nun trinken
bis alles ist leer
wenn’s immer, wenn’s immer
wenn’s immer so wär
Die Türken sind Narren
sie trinken nicht Wein
Wir wollen gescheiter
denn Mohammed sein
Herr Bachus der lebe
der über uns schwebet
der unsere Herzen
zur Freude belebet
Wir wollen nun trinken
bis alles ist leer
wenn’s immer, wenn’s immer
wenn’s immer so wär
Text: Christian August Vulpius (1793)
Musik: Karl Ditters von Dittersdorf (1790)
aus der Oper „Hokus Pokus“. Das Trinklied in der Oper beginnt: „Dem Gotte der Reben vertrau ich mein Glück“. Darin am Schlusse der Chorrefrain: „Wenn’s immer so wär!
Angaben nach „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ (1895)