Mir ist so froh, mir ist so leicht zu Sinnen
Und doch trennt uns des strengen Kerkers Gitter
Und zeigt mir ganz, wie das Geschick so bitter
Das mich nach kurzem Gruße treibt von hinnen
Das ist die Macht im selig süßem Minnen
Wie es mit Dir mich eint, mein holder Ritter
Da wird der Schmerz zum fliehenden Gewitter
Von dem die Fluren Segen nur gewinnen
Der Himmel über uns er bleibt uns offen
Die Sonne bleibt in ihrem Glanze thronen
Und Märzenluft, die kündet Frühlingszeit
Drum laß nicht ab vom Gottvertraun und Hoffen
Der Liebe schönste Paradieseszonen
Erwarten uns noch so viel Qual und Leid
Louise Otto-Peters