Gedenke, Herr, doch auch an mich
In dieser finstern Nacht
Und schenke mir genädiglich
Den Schutz von deiner Wacht!
Wend ab des Satans Wüterei
Durch deiner Engel Schar,
So bin ich aller Sorgen frei
Und bringt mir nichts Gefahr.
Zwar fühl‘ ich wohl der Sünden Schuld
Die mich bei dir klagt an;
Ach, aber deines Sohnes Huld
Hat g’nug für mich getan.
Den setz‘ ich dir zum Bürgen ein,
Wenn ich muß vors Gericht;
Ich kann ja nicht verloren sein
In solcher Zuversicht.
Weicht, nichtige Gedanken, hin,
Wo ihr habt euren Lauf;
Ich baue jetzt in meinem Sinn,
Gott einen Tempel auf.
Drauf tu‘ ich mein‘ Augen zu
Und schlafe fröhlich ein.
Mein Gott wacht jetzt in meiner Ruh‘,
Wer wollt doch traurig sein?
Soll diese Nacht die letzte sein
In diesem Jammertal,
So führ mich in den Himmel ein
Zur auserwählten Zahl.
Und also leb‘ und sterb‘ ich dir,
Du starker Zebaoth;
Im Tod und Leben hilf du mir
Aus aller Angst und Not!
Text: Johann Friedrich Herzog (1670), Umdichtung von „Nun sich der Tag geendet hat“
Musik: Adam Krieger