Gar herrlich ist die Jugendzeit
man lacht man scherzt man singt
Die Jugend kennt noch nicht das Leid
das oft das Alter bringt
Da kommt das schöne Monat Mai
mit seiner Blütenpracht
Dann denkt man daß es stets so sei
so wie man sichs gedacht
Da braust ein wilder Sturm heran
zerstört das Röslein klein
Und Silberfäden spinnt er dann
uns in das Haar hinein
Rosen und Jugend verlassen uns
Halt gar so bald
Rosen verblühen
und wir werden alt
Zum Altar tritt ein Greisenpaar
am goldnen Hochzeitstag,
Er sagt: Heut sind es 50 Jahr
wenn ich so denke nach
Du warst die allerschönste Maid
hast Schminke nie gebraucht
Die Wangen Dein warn jederzeit
wie Rosen angehaucht
Des Lebenssturm hat arg getobt
zerstört der Wangenglut
Wir haben Treue uns gelobt,
und sind uns heut noch gut
Rosen und Jugend verlassen uns
Halt gar so bald
Rosen verblühen
und wir werden alt
Ein müder Wanderer kehrt zurück
nach seinen Heimatort
Er träumt von Wiedersehn und Glück
denn er war lange fort
Doch als er in das Gärtchen tritt
wo er fürs Mütterlein
als Kind vom Strauße Rosen schnitt
denkt er was soll das sein
Das Gärtchen sieht verwildet aus
doch sind die Röslein rot
Verlassen liegt das kleine Haus,
dein Mütterlein war tot
Rosen und Jugend verlassen uns
Halt gar so bald
Rosen verblühen
und wir werden alt
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Die Noten dankenswerter Weise von Kilian Amend zur Verfügung gestellt.
in Wie´s klingt und singt (1936)