Ganz vergnügt und einsam will ich leben
will der Liebe ganz den Abschied geben.
Ich will nun nicht mehr lieben wie vorher:
Nur die Freiheit, Freiheit nur allein
sie allein soll mein Vergnügen sein
Gestern Abend in der stillen Ruh
Hört ich in dem Wald der Amsel zu
Eh ich’s mich versah, war sie nicht mehr da
Nur die Freiheit, Freiheit nur allein
Sie allein soll mein Vergnügen sein
Geh, du Heuchler, Schmeichler, von mir weg!
Wer hat dir mein‘ Aufenthalt entdeckt?
In dem grünen Wald ist mein Aufenthalt
Nur die Freiheit, Freiheit …
Soviel Laub als auf der Linde ist
So vielmal hat mich mein Schatz geküßt
Ich kanns frei gestehn, ’s hats kein Mensch gesehn
Nur die Freiheit, Freiheit nur allein
Sie allein soll mein Vergnügen sein
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 522c)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Frauenlieder, Freiheitslieder, Liebeslieder
Liederzeit vor 1839 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: ggbr2 • Geschichte dieses Liedes: Gestern abend in der stillen Ruh
Anmerkungen:
Mündlich aus Thüringen (Umgegend von Weimar) um 1840. Ebenso aus Hildburghausen 1853. Derselbe Text bei Mittler 1872 aus Hessen. Auch bei Erk I, 3, 41. Ähnlich Pröhle Nr. 28. Der Refrain von der Freiheit ist neuerer Zusatz; nur aber nicht erst 1848, wie Pröhle meint, sondern schon früher hinzugekommen; denn so hört ich schon um 1840 das Lied und Erl bringt es ebenso im Jahr 1839. (Böhme)