Fürsten zum Land hinaus
nun kommt der Völkerschmaus! Raus!
Erst jagt den Kaiser Franz,
dann den im Siegerkranz! Schub!
Bayernland ans Gewehr,
Ludwig geniert gar sehr! Fort!
Adlig Hannoverland,
du wirst zur Affenschand! Pfui!
Der schönste Schwabenstreich
war Wilhelm aus dem Reich! Raus!
Sachsen wo bleibst du dann?
der Mitregent muss dran! Auf!
Zarter Kurfürstensohn,
dein Stündlein läutet schon! Bim!
Jagt den Vermeintlichen,
bürgerlich freundlichen! Hetzt!
Odenwald schleift die Sens,
zieh in die Residenz! Au!
Jagt über Feld und Au
NasSau und DesSau! Heißa Sau!
Greiz, Schleitz und Lobenstein,
husch in ein Mausloch hinein! Katz!
Lichtenstein und Vaduz,
ist ja nur lauter Utz! Utz!
Braunschweig und Mecklenburg
brennen beizeiten durch! Durch!
Die freien Städte auch,
sind ja nur Bäckerrauch! Ha!
Quote milieu träges Thier,
Rothschild und Staatspapier! Hepp!
Jagt all die Dreißiger,
Fußvolk und Reißige! Piff, Paff, Piff, Puff, Paff!
Nun ist´s im Lande Raum,
jetzt pflanzt den Freiheitsbaum! Hoch!
Text und Musik: aus dem Besitz von Johann Georg Stammberger , der vom königlich – bayerischen Gericht in Bamberg am 26. 10. 1834 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde und der insgesamt nahezu sechs Jahre absaß. Ihm waren „fortgesetztes Verbrechen des nächsten Versuches des Hochverrates“ und „Verletzung der dem Monarchen gebührenden Ehrfurcht“ nachgewiesen worden. Nach der Anklageschrift wurde dem jungen Mann aus Schney vorgeworfen, von einem Studenten in Heidelberg auf einer Kneipe während des Hambacher Festes vom 27. bis 30. 5. 1832 ein gedrucktes Exemplar des oben wiedergegeben Liedes erhalten zu haben, das den Titel „Das deutsche Treibjagen“ trug, und dieses Lied in Coburg in der Öffentlichkeit, nämlich im Fischer´schen Gesellschaftsgarten, lautstark gesungen zu haben.
Johann Georg Stammberger hatte den Text des Liedes auch einem jungen Coburger Maler namens Ernst Fischer zum Abschreiben gegeben, die Blätter dann später – ebenso wie andere „patriotische Lieder“ – vernichtet. Weiter wurde ihm vorgeworfen, in einem Brief an den Schullehrer Köppel den Mord an Kotzebue gebilligt zu haben. Ganz entschieden aber wurden ihm seine Beziehungen zu polnischen Offizieren, die zu der Zeit besonderen revolutionären Ruf genossen, angelastet. (Der ganze Bericht über den Prozess in Bamberg )