Fröhlich will ich singen
mit Lust zu dieser Zeit
leben guter Dinge
dieweil mein Herz erfreut
ein zart edles Fräulein
mit ihren braun Äugelein
die ich lieb von Herzen;
sie sagt mir ohn Scherzen:
sie wöll mein Eigen sein
Wie kann mir baß geschehen
weil ich solchs hör von ihr
wenn ich sie thu sehen
freut mich ihr adlich Zier
Denn sie ist von Tugend reich
auf Erd lebt nit ihres Gleich
Sie thut mir gefallen
vor den Fräulein allen
drum ich nit von ihr weich
Es wär aus der Maßen
wenn ich solchs Fräuelein
gänzlich sollt verlassen
das brächt mir schwere Pein
Zu Euch und zu keiner sunst
trag ich, Fräulein, Lieb und Gunst
euch ich lieb in Treuen
kein Dienst soll mich reuen
ich bitt euch löscht mein Brunst
Dies hab ich gesungen
eim zarten Fräuelein
Darzu hat mich zwungen
gen ihr der Wille mein
Als ihr Tugend ich betracht
solch Gedanken sie mir macht
Von ihr ich jetzt scheide
Gott behüt uns beide!
Ade zu guter Nacht!
Neue Teutsche Weltliche Lieder Durch Valent. Hausmann
(Nürnberg 1592.4 4.) Nr. XVII
nach Hoffmann von Fallersleben , Deutsche Gesellschaftslieder, 1843