Frisch auf mit tausend Freuden
Wers mit der Feder kann!
Wir wollen Manchem leiden
Was er uns hat getan.
Wir wollens ihnen sagen.
Daß sie vorhin wohl wißt:
Den Nächsten wolln wir schlagen
Kommt er auf unsern Mist
Wir wollen nit mehr leiden
den großen Übermut
den gegen uns tut treiben
ein jeglich grober Filzhut
Darum ihr lieben Brüder
Laßts euch befohlen sein!
Laßts euch sein desto lieber
Und schlagend tapfer darein.
Darzu helf uns Fortuna
Und das ganze Firmament:
Ut fiat illi bona
Der sich nennt ein Student
Studenten-Art ist kluge
Viel edler denn das Gold;
Darum seind sie mit Fuge
Kei’m groben Bauern nit hold.
Das Liedlein ist gesungen
Von einem Studenten fein
Es hat ihm wol gelungen:
Baur, rath! wer mag er sein?
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1683 „Studentenleben“, ohne Melodie)
Vgl. Holl’s Handschrift Bl. 159b: „Ain freyer Gassenhav“. Daher Uhland 262. Das in der Mitte des I6. Jahrhunderts niedergeschriebene Lied zeigt Kampfesmut und Rauflust der Studenten gegen die ihnen aufsässigen Bauern. Wegen ihres scheinbaren Nichtstun und offenbaren Liebeleien mit den Bürger- und Bauersmädchen waren die Studenten jederzeit den Bauern und Bürgern verhaßt. (Böhme)