Freunde zeigt euch heut als Christen
denn Barbaren wärt ihr ja
wenn im Liede wir vermißten
unsre heil´ge Barbara
Geht aus neunzehntem Jahrhundert
siebzehnhundert Jahr zurück
sehr, da fällt der Blick verwundert
auf ihr grausiges Geschick
Um das Jahr zweihundertvierzig
lebt in Nicodemia
wenn nicht die Geschichte irrt sich
einst die fromme Barbara
Dorten hauste auch ihr Alter
auf dem hohen Bergesschloß
wo er nährt sich als Verwalter
zubenamst: Dioscoros
Dieser war ein roher Teufel
hat er doch in einer Nacht
wie ganz außer allem Zweifel
seine Bärbel umgebracht
Doch wie die Rapporte sagen
wurd´ gerochen jene schnell
denn der Blitz hat just erschlagen
den Kujon und Mordgesell
Aber Barbara nun eilig
ward berühmt in kurzer Frist
wurde gar gesprochen heilig
was bekanntlich selten ist
Wenn bei grausigen Gewittern
stand der Mensch in Angstschweiß da
als Patronin rief mit Zittern
er die heil´ge Barbara
Als das Pulver dann erfunden
die Kanone auch erdacht
und der Mensch so unumwunden
ward kanonisch umgebracht
da zu unsere edlen Waffe
Schutzpatronin wählt man sie
daß mit ihrem Beistand schaffe
rüstig die Artillerie
Wie sie segnet die Kanonen
jedes Zündloch, jede Protz´
wie sie lenkt die “ blauen Bohnen “
unsren Feinden all zum Trotz
Also mög sie gnädig schauen
auch auf uns´re Feier ja
die wir freudig anvertrauen
der Patronin Barbara
Freunde laßt sie dreimal leben
die vor siebzehnhundert Jahr
zwar dem Tod dahingegeben
dennoch lebt in uns´rer Schar
Heilig sei ihr Angedenken
donnernd bringt ihr ein Hurra
Dieses Glas mit Freuden schenken
wir der heil´gen Barbara
Text: Verfasser unbekannt –
Musik: unbekannt
in Neues Liederbuch für Artilleristen (1893)