Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein
langen und bangen in schwebender Pein
himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt
glücklich allein ist die Seele die liebt
Tränen ach fließen auf Erden so viel
Kummer belastet so manches Gefühl
Schwermut macht Herzen zum Tode betrübt
glücklich allein ist die Seele die liebt
Veilchen und Rosen im Garten verblühen
Jugend und Anmut im Leben entfliehen
Ahnung und Hoffnung und Himmel sich trübt
glücklich allein ist die Seele die liebt
Geister beschwören den heiligen Bund
Liebevoll schwört ihn der rosige Mund
Ewiger Treue das Herz sich ergiebt
Glücklich allein ist die Seele die liebt
Winkt uns das Schicksal so ruft uns das Grab
alles was atmet sinkt endlich hinab
selig, wem Liebe den Totenkranz gibt
glücklich allein ist die Seele die liebt
Text: 1. Strophe: Johann Wolfgang von Goethe (1788, Clärchens Lied aus dem Trauerspiel „Egmont“). Alle anderen Strophen von C. A. Lasch (vor 1821)
Musik: Johann Friedrich Reichardt (1798) — Beethoven (vor 1810)