Flamme empor
siehe, dein Lodern zu sehen
Vaterlands Söhne umstehen
rings dich im Chor
Leuchte hinein
weit in die heimischen Lande
Hoch von den Alpen zum Strande
glimme der Schein
Glühe zum Ruhm
ihm, der dem Deutschen so teuer
Künde, o heiliges Feuer
sein Heldentum
Dunkle Nacht
lag auf Germaniens Gauen
nirgends war Einheit zu schauen
Ansehn und Macht
Da ward es Licht
Gott, dir gefiel es zu wecken
uns den gewaltigen Recken
markig und schlicht
Strahlender Held
du hast im Klirren der Waffen
Kaiser und Reich uns geschaffen
Achtung der Welt
„Bleibe o bleib!“
riefen die Deinen im Kummer
Aber du legtest zum Schlummer
müde den Leib
Heil uns, es lebt
ewig dein Geist in dem Volke
das er in hüllender Wolke
schützend umschwebt
Siehe uns hier
blicke vom Himmel hernieder
horch auf die flammenden Lieder
sie klingen dir
Höre den Eid
„Wollen in Not und Gefahren
was du uns schufest, bewahren
treu allezeit“
Liebe und Treu
hat dir dies Denkmal errichtet
daß es von dir uns berichtet
immer aufs neu
Ragender Stein
mahne noch späte Geschlechter
immerdar schirmende Wächter
Deutschlands zu sein
Text: Rudolf Flex (1900), Nachdichtung auf „Flamme empor“ aus den Befreiungskriegen, Oktober 1814
Musik: auf Flamme empor –
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)