Flamme, empor!
Steige mit loderndem Scheine
auf dem Gebirgen am Rheine
glühend empor!
Siehe, wir stehn
treu im geweihten Kreise,
dich zu des Vaterlands Preise
brennen zu sehn!
Heilige Glut!
Rufe die Jugend zusammen,
daß bei den lodernden Flammen
wachse der Mut!
Auf allen Höhn
leuchte du flammendes Zeichen,
daß alle Feinde erbleichen
wenn sie dich sehn!
Finstere Nacht
lag auf Germaniens Gauen;
da liess der Herrgott sich schauen
der uns bewacht.
„Licht, brich herein!“
sprach er, da sprühten die Flammen,
schlugen in Gluten zusammen
über den Rhein.
Und er ist frei!
Flammen umbrausen die Höhen,
die um den Herrlichen stehen
jauchzt. er ist frei!
Stehet vereint,:
Brüder, und lasst uns mit Blitzen
unsre Gebirge beschützen
gegen den Feind!
Leuchtender Schein!
Siehe, wir singenden Paare
schwören am Flammenaltare
Deutsche zu sein!
Höre das Wort
Vater, auf Leben und Sterben
hilf uns die Freiheit erwerben!
Sei unser Hort!
Text: Christian Nonne (1814)
Musik: auf die Melodie „Feinde ringsum“ – E. L. S. Gläser , 1791
Zum „Oktoberfeuer“ am Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig 18. Oktober 1814