Fern im Franzosenlande
da liegt ein stilles Grab
da senkten sie einen Soldaten
tief in die Gruft hinab
Das Grab ziert keine Blume
deckt auch kein Marmorstein
und all der Friedensjubel
er dringet nicht hinein
Im deutschen Vaterlande
da sitzt ein bleiches Kind
sie weint um den Geliebten
sich fast die Augen blind
Da steigt ein lichter Engel
vom Himmelszelt herab
Und sammelt all die Tränen
trägt sie zum fernen Grab
Und aus dem Tränentraume
erwächst ein Blümelein
es blüht nun auf dem Grabe
im Abendsonnenschein
Und leuchtend leise klingt es
tief aus dem grauen Sand
o trockne deine Tränen
ich starb fürs Vaterland
Text: Verfasser unbekannt um 1915
Musik: auf die Melodie von „Die Nacht spannt ihre Schleier“
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)