Es zog ein Wandersmann so still einher
Sein Herz es schlug ihm gar so schrecklich schwer
Er sehnt sich nach der Heimat schönsten Ort
Zehn Jahre war er von zuhause fort
Er wollt sich holen seine liebste Braut
Auf die er hat sein ganzes Glück gebaut
Vor ihrem Fenster blieb er plötzlich stehn
Vor Schrecken bleich was mußte er da sehn
Sie saß am Fenster bleich und abgezehrt
Man konnt deutlich Kinder schreien hörn
Grüß Gott Grüß Gott – tritt ein mit leisem Schritt
Gewährt mir Platz ich bin so matt so müd
Setzt Euch nieder sprach sie dann und weint
Belaben kann ich Euch nicht bester Freund
Ich und die Kinder leiden selber Not
Mein Mann ist krank er ringt schon mit dem Tod
Denn Gottesstrafen bleiben niemals aus
Ihr Geliebter zog nun in die Welt hinaus
Ich nur allein brach ihm den Treueschwur
ich wollt bei Gott er käm niemals retour
Bin Dein Geliebter dem Du schwurst die Treu
Bist nicht mehr ledig bist auch nicht mehr frei
So nimm dies Gold Dein Glück soll ewig blühn
Ich aber will in die weite Ferne ziehn
Und weinend gab sie ihm noch ihre Hand
verzeih, Geliebter, was ich hab getan
du kamst zu spät, zu spät kamst du zurück
und ganz vernichtet ist mein Lebensglück
Da richtet sich der Mann vom Lager auf
ganz deutlich spricht er diese Worte drauf
nimm sie nur hin, sie ist bald wieder frei
denn meine Sterbestunde naht herbei
Text und Musik: Verfasser unbekannt
auch: „Es kehrt ein Wandersmann so still einher“
in Lieder aus der Küche (1957)