Es wott es Jungfräueli reisen
an einer Morgenstund
woll reisen i Vaters Lustgarten
da würde sein Herzli gesund
wott breche roti Röseli ab
wott breche roti Röseli ab
wott ihm ein Kränzeli mache
von allerlei Bluemlene fein
Es schaute neben ume
sah einen cholschwarze Ma
er gleichet wohl einem Münche
schwarz Chütteli hat er a
Er hat noch weder Fleisch und Bluet
Er hat noch weder Fleisch und Bluet
sein Mund war ihm verblichen
er gleichet wohl einem Geist
„Schön Aenneli, wolltest du mit mir
an einem Abendtanz?
Was müeßt man dir auflegen?
Ein wunderschöner Kranz
Womit müeßt er gezieret sein?
Mit Silber und rotem Golde
von allerlei Edelgestein
Schön Aenneli, wolltest du wissen
wollst wissen, wer ich bin?
Schön Aenneli, wolltest du wissen
wollst wissen, wer ich bin?
l bi nume der bittere Tod genannt
mueß alle Länder durchreisen
mueß reisen in alle Land
„O sotti denn jelze scho sterbe?
I bi no viel zu jung
Was würde mein Vater denn sagen
wenn er mi de niene meh fung?
I bi nume sein einziges Töchlerlein
viel Hab und Guet z´ erwarte
l bi nume sein einziges Kind
Er nahm sie wohl bei der Mitte
wo sie am schwächsten war
und schlug sie wohl auf die Erde
ins Laub und ins grüene Gras
Sie weigeret ihre braun Äugelein
und betet zu Gott dem Vater
um ein glückseliges End´
Text und Musik: Volkslied aus der Schweiz –
weigeret = „schlägt auf“
in Alpenrose (1924)