Es wollte ein Mädchen die Lämmlein hüten

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Es wollte ein Mädchen die Lämmlein hüten, im Holze
Da kam ein Reiter daher geritten, so stolze
„Ach Mädchen, feins Mädchen, was  mähest du hier?
Hütst du dir die Lämmlein und weidest sie dir?“
Da lachte das Mädchen so sehre.

„Feins Liebchen komm, wir wollen ein wenig hier scherzen!“
„Ach artiger Reiter, das geht ja doch nicht von Herzen.“
„Komm laß uns ein wenig bei Seite gehn!
Was brauchen die Leute uns alle zu sehn?“
Da lachte das Mädchen so sehre.

Sie gingen zusammen den Berg hinauf gar balde
und setzten sich nieder bei einem Baum im Walde
Er brach sich ab einen grünen Zweig
Und machte das Mägdlein zu seinem Weib,
Da lachte das Mädchen so sehre.

Und als sie nun eine Weile beisammen gewesen
„Ach artiger Reiter, ich habe noch eins vergessen:
Wenn mich nun meine Mutter jaget hinaus,
Ach Reiter, wo find ich dann euer Haus?“
Da weinte das Mädchen so sehre.

„Mein Haus steht drunten zu Köln wohl an dem Rheine
Es ist gebaut von Marmorstein gar feine;
Es hat weder Weg, es hat weder Steg
Feins Liebchen, scher du dich deiner Weg!“
Da weinte das Mädchen so sehre.

Und als sie nun nach Hause kam gegangen
Da kam die Mutter daher mit der langen Stangen:
„Wo bist du gewesen du faule Haut?
Du bist wohl gewesen des Reiters Braut?“
Da weinte das Mädchen so sehre.

„Ach Mutter, ich bin im Rosengarten gewesen
da hab ich mir einen Dorn in den Fuß getreten.“
„Ja wohl einen Dorn in den linken Fuß
davon du dreiviertel Jahr hinken mußt.“
Da weinte das Mädchen so sehre.

„Wenn andre Mädchen zum Tanze gehn und springen
da mußt du bei der Wiege stehn und singen:
Schlaf ein, schlaf, lieb Kindelein!
Wo mag dein Vater, der Reiter, wohl sein?“
Da weinte das Mädchen so sehre.

Das erste Jahr da lag es in der Wiegen
das zweite Jahr da lernte es schon kriechen
das dritte Jahr hatt‘ es keine Not
das vierte Jahr aß es Butter und Brot.
Da lachte das Mädchen so sehre.

Das fünfte Jahr da gings wohl an die Sonnen
Das sechste Jahr holts Wasser an dem Brunnen
Das siebente Jahr kam der Bräutigam her
und holte die Braut auf seinem Pferd
Da lachte das Mädchen so sehre.

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Der Bräutigam sitzt in Köln im Gefängnis?
siehe Köln am Rhein du schönes Städtchen

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