Es wollte ein König wohl reisen
mit seinen Hochzeitsleuten
er reiste wohl über Berg und Tal
da stand sein Feinsliebchen wohl über der Saal
Die Gassen die waren so enge
es ward ein großes Gedränge
Der König der that vor Freuden ein n Schuß
und traf sein Feinsliebchen wohl über dem Fluß
Sie brachten sie zu Tische
und auch gebratene Fische
und auch dazu rechten römischen Wein
da sollte die Braut fein lustig sein
Sie ruckte von Ecke zu Ecke
Ist denn hier kein Schlafbette
ist denn hier kein Schlafbettchen bereit
wo man könnte schlafen eine wenige Zeit
Sie brachten sie zu Bette
mit Fackeln und Lampen sehr nette
sie deckten sie auch recht warmechen zu
sie sollte schlafen in guter Ruh
Und als es nun in die Mitternacht kam
da dachte der König an seine Madam
Er nahm sie wohl in seinen Arm
da war sie kalt und nicht mehr warm
Ach Mutter ach Mutter geschwinde
bringet ihr mir ein Gesinde
bringet ihr mir ein gebranntes Licht
mein Feinsliebchen verscheidet daß Niemand sicht
Die Mutter die blieb so lange
es ward ihm angst und bange
Er zog ein Messerchen aus seiner Tasch
und stach sich dasselbe wohl durch den Leib
Die Mutter die kam gegangen
mit Fackeln und Lampen sehr drange (rasch)
sie sah ein Messerchen vom Blute so roth
da lagen die zwei Liebsten und waren todt
Text und Musik: Verfasser unbekannt , vor 1843
Vergl Wunderhorn B II S 289 und 294
siehe auch: Tote Braut
in: Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) —