Es wollt einmal ein junger Knab
mit einem Mädchen streiten
sie sollt ihm sieben Söhne zeugn
und doch ne Jungfer bleiben
„Wenn ich dir soll siebn Söhne zeugn
und doch ne Jungfer bleiben;
so sollst du mir siebn Wiegen machn
und keinen Schnitt dran schneiden
Wenn ich dir soll siebn Wiegen machn
und keinen Schnitt dran schneiden
so sollst du mir von Haberstroh
wol spinn die feinste Seide.
Wenn ich dir soll von Haberstroh
wol spinn die feinste Seide
so sollst du mir eine Peitsche machn
von hundertfunfzig Meilen
Wenn ich dir soll eine Peitsche machn
von hundertfunfzig Meilen
so sollst du mir die bunte Kuh
den gläsern Berg nauftreiben
Wenn ich dir soll die bunte Kuh
den glasern Berg nauftreiben
so sollst du mir die wilden Schwein
den grünen Wald naustreiben
Wenn ich dir soll die wilden Schwein
den grünen Wald naustreiben
so sollst auf allen vier Ecken stehn
und sehen wo sie bleiben
Soll ich auf allen vier Ecken stehn
und sehen wo sie bleiben
so sollst du mir die Sterne zähln
die an dem Himmel scheinen
Wenn ich dir soll die Sterne zähln
die an dem Himmel scheinen
so sollst du mir eine Leiter baun
daß ich darauf kann steigen
Wenn ich dir soll eine Leiter baun
daß du darauf kannst steigen
so sollst du mir das Holz ran fahrn
im Sommer auf dem Eise
Ach Mädchen, bist mir gar zu klug
ich muß es lassen bleiben
So will ich nun und nimmermehr
mit keiner Jungfer streiten!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Vielfach mündlich, aus dem Oderbruch, aus Gramzow in der Uckermark, Fehrbellin, Neustadt a. d. Dosse, Alt-Döbern, Müllrose bei Frankfurt a. d. O. u. s. w.) – 1. Es verdient bemerkt zu werden, daß dieses Lied in den vorstehend genannten Gegenden in der Regel nur mit Nr. 151 verbunden vorkommt; (vgl. z. B. L. Erk, Volkslieder. B. II, H. 2, Nr. 11, S. 17, Str. 18.) deshalb fehlen hier die beiden Anfangszeilen, wie sich dieselben in ältern Lesarten des 16. u. 17. Jahrh. (vgl. Uhland. I, 14 u. 15.) erhalten haben. –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 152 „Von eitel unmöglichen Dingen“)