Es wollt ein Mädchen früh aufstehn
frisch Wasser wollt es holen gehn
Und als es auf den Brunnen kam
da stand ein grosser Herr dafür
Ach Mädchen fürchst denn du dich nicht
ich bin ein Mann und der dich liebt
Bist du ein Mann und der mich liebt
so mach aus mir was die gefällt
Er macht sogleich ein Pferd daraus
und reit´t wohl vor des Goldschmieds Haus
Ach Goldschmied beschlag mir mein Rösselein
sechzehn Nägel muß es han
Den ersten Nagel und den er schlug
da schwitzt das Pferd ja Menschenblut
den zweiten Nagel und den er schlug
so kriegt das Pferd ein Menschenfuss
Den dritten Nagel und den er schlug
Ach Vater halt ein jetzt ist´s genug
Ich bin euer jüngstes Töchterlein
Bist du mein jüngstes Töchterlein
so soll dir Gott gnädig sein
Er wirft den Hammer in den Eck
Ich hab geschmied´t, schmied nimmermehr
Er reit´t wohl vor die Höllenpfort
der erst, der bringt den Fotell heraus
der zweit, der bringt ein Kissen drauf
Der dritt, der bringt einen bittern Trank
Trink aus, trink aus lieb Fräuelein
Jetzt musst du in die Höll hinein
Text und Musik: Verfasser unbekannt – Volkslied aus Lothringen – Lied vom Teufelsroß
Vorgesungen von Peter Gangloff ( Molters Peter ) , der es um 1855 in der Flechtstube in Metz hörte. Melodie choralartig, sehr alt, aufgenommen von Cl. Weber am 21. Juni 1918. Nach Gangloff war der grosse Herr der Teufel, dem sich das Mädchen hingab und der dasselbe in ein Pferd verwandelte. Die Volksliedkunde gibt indes noch andere Deutungen.
in Verklingende Weisen I (1926)