Es wollt ein Jäger jagen
drei Stündlein vor dem Tagen
ein Hirschlein oder ein Reh
ein Hirschlein oder ein Reh.
Was begegnet ihm auf der Heide
ein Mägdlein im weißen Kleide
die wollt er haben zur Eh´
die wollt er haben zur Eh´
Er tat das Mägdlein fragen
ob´s ihm wollt helfen jagen
ein Hirschlein oder ein Reh
ein Hirschlein oder ein Reh.
Euch helfen jagen vermag ich nicht
ein ander Vergnügen versag ich nicht
es sei auch, was es sei
es sei auch was es sei
Sie setzten sich beide zusammen
und hielten sich zärtlich umfangen
bis das der Tag anbrach
bis das der Tag anbrach
Wohlauf mein Jäger, es ist schon Tag
du hast geschlafen, ich hab gewacht
eine Jungfrau bin ich noch
eine Jungfrau bin ich noch
(Ach, Jäger, du hast es verschlafen
Lieber Jäger, jetzt ist es Zeit
Dein Schlaf tut mich erfreuen
in meiner stillen Einsamkeit)
Das tät den Jäger verdrießen
Er wollt das Jungfräulein erschießen
dieweil sie so reden tät
dieweil sie so reden tät.
Sie fiel dem Jäger zu Füßen
„Ach Jäger tu mich nicht erschießen!“
wohl um das einzige Wort
wohl um das einzige Wort
Da tät er sich doch bedenken
dem Mägdlein das Leben zu schenken
bis auf ein andermal
bis auf ein andermal
Sie tat den Jäger wohl fragen:
Darf ich den grün Kranz ferner tragen
In meinem goldfarbenen Haar?
In meinem goldfarbenen Haar?“
Grün Kränzlein darfst du nicht tragen,
Ein schneeweiß Häublein sollst tragen
Wie ein Jungfräuelein trägt
Wie ein jung Jägersfrau trägt
Text und Musik:Verfasser unbekannt –
Diese Fassung von „Es wollt ein Jäger jagen“ in: Des Knaben Wunderhorn (um 1800) – Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) – ( abgewandelt in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band III 1933 ) — Deutsche Jägerlieder (1951)