Es warn einmal zwei Bauerssöhn
die hatten Lust in Krieg zu gehn
wohl ins Soldatenleben
Sie blieben aus ein lange Zeit
und machten sich ein große Beut
an ungarischen Dukaten
Und als sie wieder nach Hause kam´n
Frau Wirtin an dem Fenster stand
mit ihr´n schwarzbraunen Augen
Frau Wirtin hat sie die Gewalt
ein Reiter über Nacht zu behalt´
ein Reiter zu logieren
Ja die Gewalt die hab ich wohl
die eine Frau Wirtin haben soll
ein Reiter zu logieren
Der Reiter setzt sich oben an Tisch
sie trug ihm auf gebackne Fisch
dazu eine Kann mit Weine
Frau Wirthin tragt nur auf was ihr wollt
ich hab viel Silber und rotes Gold
und ungarische Dukaten
Und als es kam um Mitternacht
Frau Wirthin zu ihrem Manne sprach
Wir wolln den Reiter morden
Laß du den Reiter Reiter sein
es bleibt ja nicht für uns allein
es bleibt uns nicht verschwiegen
Die Frau stund auf mit allem Fleiß
sie macht das Fett im Pfännchen heiß
und tuts dem Reiter eingießen
Sie nahm ihn bei seiner schneeweißen Hand
schleift ihn in Keller in kühlen Sand
Da lieg und bleib verschwiegen
Des Morgens früh um halber vier
stund sein Kamrad schon vor der Tür
Frau Wirtin wo ist der Reiter
Der Reiter der ist nicht mehr hie
er ist geritten in aller Früh
der Reiter ist schon weiter
Wie kann der Reiter weiter sein
sein Rößlein steht im Stall allein
mit Sattel und mit Zäumen
Habt ihr dem Reiter was Leids getan
so habt ihrs eurem Sohn getan
der aus dem Krieg ist kommen
Ei du verfluchtes Geld und Gut
bringst Manchen um sein guten Mut
und um sein jung frisch Leben
Die Frau gleich in den Brunnen sprang
der Mann sich in der Scheuer aufhang
sind das nicht drei Mordthaten
Diese Fassung der „Mordeltern“: Text und Melodie aus dem Odenwald – eine weitere Melodie aus dem Badenschen
abgedruckt in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 43) von Ludwig Erk