Es waren zwei Königskinder
die hatten einander so lieb
sie konnten beisammen nicht kommen
das Wasser war viel zu tief
„Lieb Herze, kannst du nicht schwimmen?
Lieb Herze, so schwimme zu mir
Ich will dir zwei Kerzlein aufstecken
Und die sollen leuchten zu dir
Das hörte ´ne falsche Muhme
in ihrer Kammer, o weh
Sie tat die Kerzen auslöschen
lieb Herze blieb in dem See
Es war eines Sonntags Morgen
die Leute war´n alle so froh
nicht also des Königs Tochter
die Augen, die saßen ihr zu
Ach Mutter, herzlichste Mutter
die Augen tun mir so weh
Kann ich nicht gehen spazieren
am Strand von der rauschenden See?
Die Mutter ging zur Kirche
die Tochter ging an den Strand
sie ging solange spazieren
bis sie einen Fischer fand
Ach Fischer, ach liebster Fischer!
Du kannst verdienen groß´ Lohn
senk mir dein Netz in das Wasser
fisch mir den Königssohn
Er warf sein Netz ins Wasser
es senkte sich auf den Grund
er fischte und fischte so lange
der Königssohn war sein Fund´
Da nahm die Königstochter vom Haupt
ihre goldene Kron
Sieh da, du wohledler Fischer
das Ist dein verdienter Lohn
Sie nahm ihn in ihre Arme
den Königssohn, und oweh
Das Herzlein, das tat ihr brechen
O Vater, o Mutter, ade
Diese Version der Königskinder in Alpenrose (1924)
zu hören auf dem Album „Brot & Rosen„