Es waren einmal drei Mörder
— feine Roseblume —
die gaben sich als Grafen aus
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden, und das tut weh
Jawohl, und Scheuer und Stall sind leer
— feine Roseblume —
Könnt ich nicht behalten drei Grafen über Nacht
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden und das tut weh
Der erste stellt das Pferd in den Stall
— feine Roseblume —
Der zweite teilt das Futter ein
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden und das tut weh
Der dritte sprang die Küch hinein
— feine Roseblume —
Und küsst Frau Wirtin Töchterlein
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden und das tut weh
Der erste sprach: Das Mädchen ist mein
— feine Roseblume —
Ich hab ihm gekauft ein Fläschchen Wein
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden und das tut weh
Der zweite sprach: Das Madchen ist mein
— feine Roseblume —
Ich hab ihm gekauft ein Ringelein
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden, und das tut weh
Der dritte sprach: Wir sind das Mädchen nicht wert
— feine Roseblume —
Wir müssen es töten mit unserm Schwert
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden, und das tut weh
Sie setzten das Mädchen wohl auf den Tisch
— feine Roseblume —
Und gaben ihm wohl siebzig Stich
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden, und das tut weh
Und wo ein Tropfen Blut hinspritzt
— feine Roseblume —
Gleich darauf ein Engelein sitzt
Berg und Tal, kühler Schnee
Herzlieb, Scheiden, und das tut weh
in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928)