Es war einmal ein feuchter Knab

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Es war einmal ein feuchter Knab
der trank sich still hinüber,
stiess in den Rasen seinen Stab
und hing den Hut darüber.
Barhäuptig unterm Wallnussbaum
sass er im Gras und blies den Schaum
und sah dann überm Kruge
oft nach der Wolken Zuge.

Er sagte wohl: Ist denn der Mund
gar nütze nur zum Sprechen?
Ich mein‘, er ist im Erdenrund
das Trichterlein zum Zechen.
Wer weiss, wozu der Staub so weht
warum der Krebs so rückwärts geht
und wieviel uns im Leben
Trinketage noch gegeben.

Und als er seinen letzten hob
gab er uns weise Lehre:
Fürwahr, es ist ein feines Lob
wenn sonder Schad‘ und Schwere
ein ehrenfester Biedermann
sein würdig Mass vertragen kann;
das längert seinen Namen
und wer’s begehrt, sprech: Amen!

Text: Julius Wolff
Musik: Karl Friedrich Weinberger
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:

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