Es war ein Markgraf überm Rhein
der hatte drei stolze Töchterlein
Die Erste zog ins Oesterreich
die Andre in den grünen Zweig
Die Dritte zog dem Spielmann nach
sie zog ihm sieben Jahr lang nach
Und wie die siebn Jahr umme warn
brauns Mädchen verlangt in ihr Vaterland
Ach Spielmann liebster Spielmann mein
ach spiel mich in mein Vaterland nein
Der Spielmann war ein getreuer Mann
er spielt das Mädchen in ihr Vaterland
Wohl in ihr Land wohl vor ihre Tür
er klopft mit seinem Goldringlein dafür
Wer ist denn draußen wer klopfet an
der mich so kühn aufwecken kann
Es ist ein Mädchen hübsch und fein
die wollt so gern eure Dienstmagd sein
Ach nein ach nein das kann nicht sein
du verführst mir mein lieb Söhnelein
Der Spielmann schwur ein gewissen Eid
und daß brauns Mädchen das nicht thät
Die Frau setzt sich wohl auf die Bank
und dingt das Mädchen auf sieben Jahr lang
Und wie die siebn Jahr umme warn
brauns Mädchen ward gefährlich krank
Ach Mädchen liegst hier gefährlich krank
und ich weiß nicht dein Vaterland
Mein Vater ist Markgraf an dem Rhein
und ich hoff ihr sollt meine Mutter sein
Wie kann ich denn deine Mutter sein
du trägst von Gold kein Ringelein
In meiner Kammer steht ein Schrank
da liegt von Gold mein Ringlein blank
Und wie die Frau den Schrank aufthat
schossen ihr die Thränen die Backen ´rab
Ach Tochter hättst dus nicht ehr können sagn
in Sammet und Seide hättest du solln gehn (gahn)
Und eh ich in Sammet und Seide sollt gehn
viel lieber will ich in Demuth stehn
Ach bringt mir Weck ach bringt mir Wein
daß ich mit meiner Tochter kann lustig sein
Ich mag kein Weck und auch kein Wein
ich will von Rosmarin ein Kränzelein
Ein weißes Kleid und ein enges Haus
damit so tragt mich zum Tor hinaus
Diese Fassung in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 30b, mündlich aus der Gegend von Köln , Bonn etc…)