Es war ein junges Mädchen
von reizender Gestalt
dem Herrn des Dorfs gefiel sie bald
Es traf auf ihrem Wege
der Herr einmal sie an
Vernimm, was sie getan
Er stieg herab vom Pferde
Und eilend naht er sich
Mein schönes Kind umarme mich
Ach spricht sie voller Schrecken
Ach gerne gnädger Herr
Merk auch, was sprach nun er
Erschrick nicht liebes Mägdchen
Recht glücklich mach ich dich
Gib mir dein Herz und liebe mich
Nimm diesen Ring zum Pfande
Die Uhr von Gold dazu
Nun Kind was denkest Du?
Mein Bruder ist im Garten
Und sieht er mich und euch
So sagt ers meinem Vater gleich
Steigt nur auf diesen Felsen
Wie ists, seht ihr ihn nun?
Merkt auf was sie wird tun
Er steht, gafft hin und wieder
Da sitzt das Mägdchen schon
Auf seinem Pferd und eilt davon
Leb wohl mein Herr vom Dorfe
Sie fliegt durch Feld und Rain
Mein Herr bleibt ganz allein
So führt man merkts ihr Leute
Die schlimmsten Männer an
Wenn man nur will, ist leicht getan
Doch wird man solche Mägdchen
Die gnäd’ge Herrn verschmähn
Nicht eben täglich sehn
Text und Musik: J. Fr. Gottlob Beckmann (1770)