Es standen viel der Schiffe
Zu Köllen an dem Rhein
So viel der schönen Frauen
Die waren drin zu schauen
Und das reine Jungfräulein
Wo wollt ihr hin Jungfräulein
Wo soll die Reise hin
Den Bräutigam zu schauen
Kommen wir voll Vertrauen
Aus fernem Engeland
Ihr könnt ihn hier nicht finden
Allhier auf dieser Stadt
Die wilden Heidenscharen
Die sind hierher gefahren
Drum flieht das ist mein Rat
Die Heiden kamen gelaufen
Wohl auf und gute Beut
Solch Mädchen hübsch und feine
Die taten uns nicht erscheinen
Als wie am Tage heut
Der König ließ Ursula
Da vor sich führen gleich
Du sollst jetzt bei mir schlafen
Dein sind die Schiff im Hafen
Dein ist mein ganzes Reich
Ich bin des Königs Tochter
Aus fernem Engeland
Ich kann nicht seyn die Deine
Den Bräutigam den ich meine
Zu Jesu ist er gewandt
Bist du des Königs Tochter
Aus fernem Engeland
Ich laß dich nicht von der Stellen
Dich so wie deine Gesellen
Reicht uns in Lieb die Hand
Ich bin ein armes Fräulein
Bin jetzt in deiner Gewalt
Doch werd ich dich nimmer lieben
Wie du magst drohn und wüthen
Du magst mich tödten bald
Dein Trotz macht mich nur lachen
Ich will ihn scheuchen fort
Wohl soll es mir gelingen
Ich will euch Christen zwingen
Daß ihr mir gebt das Wort
An einen Pfahl gebunden
Schoß man gar viele Pfeil
Doch keiner mochte sie treffen
Sie flogen all darneben
Die Fräulein blieben heil
Ein Kessel siedend Wasser
Ursula taucht man drein
In diesem Bad so kühle
Wie wohl ich da mich fühle
Sollt ich nicht fröhlich seyn
Der Heidenkönig schlug
Ursula ab das Haupt
Sie hat mit reinen Sitten
Den Martertod gelitten
Der Tugend unberaubt
Die heilgen Fräulein all
Die starben dem heil gen Christ
Zu Köln ist es geschehen
Die Kirch ist noch zu sehen
Die da erbauet ist
Text und Musik: Verfasser unbekannt – am Niederrhein noch erhalten , nach der Kölner Sage : Die Elftausend ,
so abgedruckt in In Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen (1841 , Band II)