Es sollt ein Meidlein früh aufstän
es sollt in Wald nach Röslein gän
Do sie in den grünen Wald kam
do fand sie ein verwundten Mann
Ei feines Lieb erschrick du nicht
ich bin verwundt es schadt mir nicht
Ich bin in einem Finger wund
bind mich feins Lieb ich wird gesund
Womit soll ich dich binden
ich geh mit einem Kinde
Gehstu mit einem Kindelein
wollt Gott ich sollt der Vater sein
Er greif wol in sein Täschelein
er gab ihr rother Gülden drei
Die Gülden waren von Gold so roth
eh sie ihn geband do war er todt
Wollt Gott ich hätt zween Hauersknabn
die mir mein Lieb zu Grab hülfen tragn
Eh sie das Wort recht ausgesprach
beschert ihr Gott zween Hauersknabn
Ei die Hauersknaben sind hübsch und fein
sie hauen das Silber aus hartem Stein
Sie hauen das Silber das rothe Gold
wollt Gott daß sie mein eigen sein sollt
Es wuchsen drei Lilien auf seinem Grab
es kam ein Baur und brach sie ab
Er nahms und steckts auf seinen Hut
er trägt ein frischen freien Muth
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort I (1856, Nr. 34f)
Diese Fassung vom Verwundeten Knaben in: Bergkreyen – Etliche schöne gesenge newlich zuosamen gebracht gemehret und gebessert — 39 Blatter in kl 8 , 58 Lieder – Das. Nr 10