Es sei mein Herz und Blut geweiht
dich Vaterland zu retten.
Wohlan, es gilt, du seist befreit
wir sprengen deine Ketten!
Nicht fürder soll die arge Tat
des Fremdlings Übermut, Verrat
in deinen Schoss sich betten!
Wer hält, wem frei das Herz noch schlägt
nicht fest an deinem Bilde?
Wie kraftvoll die Natur sich regt
durch deine Waldgefilde,
so blüht der Fleiss, dem Neid zur Qual
in deinen Städten sonder Zahl,
und jeder Kunst Gebilde.
Der deutsche Stamm ist alt und stark
voll Hochgefühl und Glauben.
Die Treue ist der Ehre Mark´
wankt nicht, wenn Stürme schnauben.
Es schafft ein ernster, tiefer Sinn
dem Herzen solchen Hochgewinn,
den uns kein Feind mag rauben.
So spotte jeder der Gefahr
die Freiheit ruft uns allen.
So wills das Recht und es bleibt wahr
wie auch die Lose fallen.
Ja, sinken wir der Übermacht
so woll’n wir doch zur ew’gen Nacht
glorreich hinüberwallen.
Text: Friedrich von Schlegel (1809)
Musik: a) Verfasser unbekannt – Weihelied der schwarzen Freischar (ab 1818) — b) vorher: Wurde in den Kriegsjahren nach der Choralmelodie Allein Gott in der Höh gesungen