Es ruht versenkt an stillem Ort
Tief unter Urwalds Eichen
Ein teurer, bergentrückter Hort
Ein Wunschhort ohnegleichen
Da liegt Herrn Wotans Runenspeer
Dabei Frau Friggas Spule
Dort blinkt der Becher, goldesschwer
Des Königs Ring von Thule
Der Amalungen weißer Schild
Das Schwert Herrn Karls, das scharfe
Leis tönet, wie verträumt, so mild
Des Vogelweiders Harfe
Der Schöppenspruch auf Pergament
Der Schapel holder Maide
Manch Lied, des Sänger niemand kennt
Und steinbespängt Geschmeide
Des Rotbart flatternd Kreuzpanier
Des Rathausdaches Giebel
Der Hansa stolze Flaggenzier
Und Doktor Luthers Bibel
Darüberhin ein Hauch, ein Duft
Kernfirnen Rheinweins brütet
O dringet kühn in diese Gruft
Die quellend Leben hütet
Allauf, Genossen, unverwandt
Laßt nach dem Schatz uns schürfen
Nur reines Herz und reine Hand
Wird ihn erheben dürfen
Er ist nicht tot: er wächst, er blüht
Er steigt uns selbst entgegen
Er will in Geist und in Gemüt
Uns seinen Segen legen
Den Segen deutscher Herrlichkeit
Die Heldenschaft der Ahnen
Laßt uns ihn heben allezeit
Den Volkshort der Germanen
Text: Felix Dahn () —
Musik: auf die Melodie von Stimmt an mit hellem hohen Klang ()
in: Liederbuch Postverband (1898) —