Es ritt ein Reiter wohl über den Rhein
er kehrte bei einer Frau Schenkwirtin ein
Frau Schenkwirtin, schenkt ihr Bier oder Wein
oder nehmt ihr fremde Gäste ein?
Ich schenke Bier und Branntewein
und nehm auch fremde Gäste ein
Und wer ein fremder Gast sein will
der ziehe sein Roß zum Stall hinein
Frau Schenkwirt, ist das euer Töchterlein
oder ist ein gemietetes Mädelein?
Es ist ja nicht mein Töchterlein
es ist ein gemietetes Mädelein
Ich gebe eine Tonne Gold
wenn ich bei der schönen Magd schlafen soll
Geben Sie mir nur eine halbe Tonn
dann können Sie schlafen, wie sie wolln
Und als die schöne Magd dann zu Bette ging
der junge Herr auch mit ihr ging
Wend dich zu mir und ich zu dir
und lehre mir deine Freundschaft hier
Wie soll ich dir meine Freundschaft lehrn
ich hab sie ja selber nicht kennengelernt
Der junge Herr aus dem Bette sprang
die goldene Kette vor ihm klang
Was zog er aus? Ein langes Schwert
und hieb der Frau Schenkwirtin den Kopf zur Erd
Frau Schenkwirtin, da hast du deinen Lohn
daß du meine Schwester hast groß gezog’n
Der alte König wohl über dem Rhein
es wird der herzliebste Vater sein
Die alte Königin wohl über dem Rhein
es wird die herzliebste Mutter sein
Der junge Prinz wohl über dem Rhein
es wird der herzliebste Bruder sein
nach einer alten Tanzballade aus dem 17. Jahrhundert