Es ritt ein Reiter sehr wohlgemut
zwei Federn trug er auf seinem Hut
Die eine war grün, die andere blank
mich däucht, mich däucht: Jungfer Dörtchen ist krank
Und als er über die Heide kam
hört er die Glocken läuten schon
Die Glöcklein die läuten rosenrot
mich däucht, mich däucht: Jungfer Dörtchen ist tot
Und als er vor den Kirchof kam
sah er die Gräber graben schon
Guten Tag, guten Tag, liebe Gräber mein
für wen grabt ihr das Gräbelein
Wir graben das Grab für eine Dam
was habt Ihr, Herr, danach zu fragn
Und als er vor die Haustür kam
sah er die Mutter weinen schon
Ach Mutter, herzliebste Mutter mein
was macht dein Jungfer Dörtelein
Jungfer Dörtchen, daß sich Gott erbarm
sie ruht fein sanft in Gottes Arm
Er hatt einen Säbel von Golde so rot
damit stach er sich selber tot
Sie legten sie beide in einen Sarg
und ließen sie nach dem Kirchhof tragen
Es dauerte kaum dreiviertel Jahr
da wuchs eine Lilie auf ihrem Grab
Und unter der Linde stund geschrieben
sie wären beide bei Gott geblieben
Text: anonym aus Oranienburg ? ( Oranienburger Land )
Musik: anonym aus der Altmark , märkisches Liederblatt
u.a. in: Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) — Alpenrose (1924) —