Es reit ein Herr und auch sein Knecht
wol über ein Heide die was schlecht ja schlecht
und Alles was sie redten da
was Alles von einer wunderschönen Frauen ja Frauen
Ach Schildknecht lieber Schildknecht mein
was redst von meiner Frauen ja Frauen
und fürchtest nicht mein braunen Schild
zu Stücken will ich dich hauen vor mein Augen
Euern braunen Schild den fürcht ich klein
der lieb Gott wird mich wol bhüten behüten
Da schlug der Knecht sein Herrn zu Tod
das gschah um Fräuleins Güte ja Güte
Nu will ich heimgehn landwärts ein
zu einer wunderschönen Frauen ja Frauen
Ach Fräulein gebt mirs Botenbrot
euer edler Herr und der ist tot
so fern auf breiter Heide ja Heide
Und ist mein edler Herre todt
darum will ich nicht weinen ja weinen
den schönsten Buhlen den ich hab
der sitzt bei mir daheime mutteralleine
Nu sattel mir mein graues Roß
ich will von hinnen reiten ja reiten
Und da sie auf die Heiden kam
die Lilien thäten sich neigen auf breiter Heiden
Auf band sie ihm sein blanken Helm
und sah ihm unter sein Augen ja Augen
Nu muß es Christ geklaget sein
wie bist so sehr zuhauen unter dein Augen
Nu will ich in ein Kloster ziehn
will den lieben Gott für dich bitten ja bitten
daß er dich ins Himmelreich woll lahn
das gscheh durch meinetwillen schweig stille
Text und Musik: Verfasser unbekannt: Version von „Herr und Schildknecht“ aus der Zeit der Bauernkriege
Womöglich wurde das Lied umgedichtet in eine Version, die in Hainau , Schlesien , aufgezeichnet wurde , in der nicht der Knecht seinen Herrn tötet, sondern vielmehr als Trottel dargestellt wird, der zu blöd und ängstlich ist, um auf einen Baum zu steigen und Schwert und Pferd an sich zu nehmen . Diese diente dann als Vorlage für eine Version aus Westfalen für einen Arbeitsgesang bei der Flachsernte.