Es reist eine Jungfrau zum Tor hinaus
Ei behüt dich Gott, du adeliges Haus
Ei behüt dich Gott, du schnöde Welt
Ei behüt dich Gott,, reis übers Feld
Ei behüt dich Gott, du Laub und Staub
Und als sie in den Krieg hinein kam
gar schöne Mannsbilder legt sie an
gar schöne Mannskleider legt sie an
gar schön tut sie sich kleiden
in Sammet und in Seiden
bald fliegen ihre braungelben Haar
Und als der Krieg vollendet war
der Fähnrich auf sein Rössel saß
gar eilends tut er reiten
wohl heim zu seinen Leuten
wohl heim noch in seines Vaters Haus
Und als er in den Hof hineinkam
der Hausvater ihm entgegenkam
Hausvater, lieber Hausvater mein
behalt mich diese Nacht allein
behalt mich diese einzige Nacht
Es kann fürwahr diese Nacht wohl sein
wohl bei dem Bier und Brandewein
es kann fürwahr diese Nacht wohl sein
wohl bei dem Bier und Brandewein
Wohl bei dem Bier und Brandewein
Hausvater, lieber Hausvater mein
Ihr habt ein schönes Töchterlein
Hab hören von ihr sagen
will selber nach ihr fragen
will sie für mein eheliches Weib
Ja ich hab ein schönes Töchterlein
ja, ich hab ein schönes Töchterlein
sie ist gezogen ins fremde Land
sie ist dem Herrn ganz unbekannt
wenn ich sie noch einmal tät sehen
Und als des Morgens früh Tag war
Der Fähnrich auf sein Rössel sass
was liess er denn dort liegen?
Ein Brieflein, darauf steht geschrieben
Dass er die Tochter selber war
Und als sie auf die grüne Heide kam
Da war sie schon geschossen tot
Und als sie täten beschauen
war´s gar eine schöne Jungfrau
war´s gar eine schöne Jungfrau
Text und Musik: anonym – aus Lothringen –
Vorgesungen von einem alten Mann names Blaise aus Hommert bei Dagsburg . Aufgenommen von J. Edel an Weihnachten 1913.
in Verklingende Weisen I (1926)