Es leben die Alten die Weiber und Wein

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Es leben die Alten die Weiber und Wein

Es leben die Alten, die Weiber und Wein
viel höher gehalten als Edelgestein
sie übten die Pflichten des Biedermanns aus
und scherzten in Züchten beim nächtlichen Schmaus

Da lud man die Jugend zum Mahle mit ein
und Predigte Tugend durch Taten allein
Man rühmte die Großen die tapfer und gut
kein andres vergossen als feindliches Blut

Den Weibern zu Ehren mußt jeder ein Glas
bis unten an leeren doch hielten sie Maß
und lachten sich nüchtern und sangen in Ruh
von fröhlichen Dichtern ein Liedchen dazu

Um Mitternacht schieden sie küssend vom Schmaus
und kehrten in Frieden zum Weibchen nach Haus
Es leben die Alten wir folgen dem Brauch
auf den sie gehalten und leben so auch

Text: J. Martin Müller (1772) Zuerst gedruckt im Göttinger Musenalmanach von 1773.
Musik: Josef Amadäus Naumann (1790)
in: Allgemeines deutsches LiederlexikonVolkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

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