Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd.
Wie lustig ist´s im Grünen
wenn´s helle Jagdhorn schallt,
wenn Hirsch und Rehe springen
wenn´s blitzt und dampft und knallt!
Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd.
Im Wald bin ich König
der Wald ist Gottes Haus,
da weht ein starker Odem
lebendig ein und aus.
Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd.
Ein Wildschütz‘ will ich bleiben
solang die Tannen grün,
mein Mädchen will ich küssen
solang die Lippen glühn.
Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd.
Komm, Kind, mit mir zu wohnen
im freien Wildrevier!
Von immergrünen Zweigen
bau‘ ich ein Hüttchen dir.
Es lebe, was auf Erden stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder, die Jäger und die Jagd.
Dann steig‘ ich nimmer wieder
ins graue Dorf hinab,
Im Walde will ich leben
im Wald grabt mir mein Grab!
Es lebe, was auf Erden
stolziert in grüner Tracht,
die Wälder und die Felder
die Jäger und die Jagd.
Daß nicht des Pfarrers Kühe
darauf zur Weide gehn
das Wild soll drüber springen
kein Kreuz im Wege stehn
es lebe was auf Erden….
Text: Wilhelm Müller (1822) (Wilddieb = Wildschütz ?)
Musik: nach Konradin Kreutzer –
Zuerst in Urania, 1823, S 377. Neue Ausgabe seiner Gedichte, Leipzig, 1868 I Th 74. Melodie hier ist Volksweise in den Rheinlanden und im Nassauischen. Eine andere Weise ist die bekannte von Konradin Kreutzer, 1823, für Männerstimmen mit gekürztem und angebrachtem Refrain. (s. Erk Germania 335. Vollständiger Text bei Erlach, Volkslieder V 367