Es lebe das Haus wohl von Berlin! Vivat!
Der König von Preußen und von Stettin ! Vivat !
Wohl von Berlin ein tapferer Held
Regiert nebst Gott jetzt in der Welt.
Vivat! vivat! vivat!
Aus Dresden einer großen Stadt
Da wurd geschickt nach Brühlens Rat
Ein Bote nach des Königs Mund
Daß er den Ungarn machte kund
Vivat! vivat! vivat!
Wann siebn und funfzig geschrieben wär
So wollten sie mit großem Heer
Angreifen Preußens Königreich
Und ihn ein’m Grafen machen gleich
Vivat! vivat! vivat!
Und Friedrich war drauf hoch bedacht
Er hat den Schluß mit Gott gemacht
Er folgte dem mit Gottes Wort
Griff an die Sachsen am ersten Ort
Vivat! vivat! vivat!
In Böhmen war die große Schlacht
Dergleichen man noch nie gedacht:
Mein Friedrich kam aufs dritte Pferd
Er schlug ganz Östreich mit dem Schwert
Vivat! vivat! vivat!
Aus Böhmen hört man alle Tag
Viel großen Jammer, Angst und Plag.
Habt dann ihr Böhmen nie gesehn
Den König von Preußen zu euch gehn?
Vivat! vivat! vivat!
Ihr Russen bleibt doch nur zurück
Sonst wird euch treffen viel Unglück!
Des Königs Stärk‘ und Gottes Macht,
Die haben euch zu Fall gebracht
Vivat! vivat! vivat!
Ihr Schweden geht doch nur nach Haus
Sonst macht man euch den Garaus!
Der Reichsarmee geht es schon schlecht,
Und euch geschäh es eben recht.
O Franzmann pack dich in dein Land!
Du bist geschlag’n von Ferdinand,
Und kriegst vermutlich noch viel mehr,
Wann du dich stellst zur Gegenwehr.
Weißt du nicht mehr wo Münster liegt
Da Ferdinand der Prinz gesiegt?
Drum laß dich nur nicht wiedersehn,
Es möcht‘ dir sonst viel schlimmer gehn!
Text: Gleim
Musik: auf die Melodie „Es gingen drei Burschen zum Tor hinaus, adje“
Aus : „Neue Liebes- und Krieges-Lieder, auf jetzige Zeiten“. 1) Schönster Engel meine Lust 2) Auf, auf ihr tapfre Hessen, auf! 3) Zum Sterben bin ich verliebet in dich 4) Was will der Franzos 5) Es lebe das Haus wohl von Berlin! Vivat! (1760) — Ditfurth, historische Lieder des Preußischen Heeres Nr. 32 — Das Lied bei Elwert (1874, S. 138 ??weist sogar auf die Zeit von 1710 zurück)