Es klappert der Huf am Stege,
Wir ziehn mit dem Fähnlein ins Feld;
Blut´ger Kampf allerwege,
Dazu sind auch wir bestellt.
Wir reiten und reiten und singen,
Im Herzen die bitterste Not.
Die Sehnsucht will uns bezwingen
Doch wir reiten die Sehnsucht tot.
Dörfer und Städte flogen
Vorüber an unserem Blick.
Wir sind immer weiter gezogen,
Für uns gibt es kein Zurück.
Wir reiten durch Täler und Hügel,
Wo der Sommer in Blüte steht;
Es knirschen Zaumzeug und Zügel,
Der Wimpel hoch über uns weht.
Leis sinkt der Abend nieder,
Uns wird das Herz so schwer
Leiser werden die Lieder
Wir sehn keine Heimat mehr
Wir reiten und reiten und reiten
Und hören von fern schon die Schlacht
Herr, laß uns stark sein im Streiten
Dann sei unser Leben vollbracht.
Text: Hans Riedel
Musik: Robert Götz , 1920
aus Jugendland, eine deutsche Jugendzeitschrift
Liederthema: Bündische Jugend, Jugendlieder, Kriegslieder, Soldatenlieder
Liederzeit vor 1920 - Zeitraum: 1919-1933: Weimarer Republik
Stichwort: Lieder der Freikorps •
Anmerkungen:
War das das Lebensgefühl junger Männer nach dem ersten Weltkrieg; „Keine Heimat mehr?“ Wie viele davon waren in den Freikorps und schlugen im März 1920 den ersten Generalstreik in der deutschen Geschichte blutig nieder: „Wir reiten die Sehnsucht tot!“
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In diesen Büchern:
in: St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1931) — Liederbuch der Bundeswehr (1962) — Liederbuch der Fallschirmjäger (1983)